Oha!!!!!
laut www.hamburg.de wird die S-Bahnstation seit 2017 gebaut und in diesem Jahr eröffnet!!!
siehe hier
S-Bahnstation Ottensen – Neue Haltestelle soll 2020 fertig sein
Die bereits seit Jahren geplante neue S-Bahnstation Ottensen wird voraussichtlich 2020 in Betrieb genommen. Die Baukosten belaufen sich sich auf rund 20 Millionen.
Die neue Haltestelle soll die Fahrgastsituation an der Schnittstelle zwischen den sich rasant entwickelnden Stadtteilen Bahrenfeld und Ottensen verbessern. Nach Schätzung der Bahn werden die Fahrgastzahlen durch die neue Station um fünf Prozent steigen.
In den letzten Jahren hatte sich das Projekt immer wieder verzögert. Ursprünglich sollte der neue S-Bahnhof bereits im Jahr 2017 in Betrieb genommen werden.
Neuer Halt zwischen Altona und Bahrenfeld
Der neue S-Bahnhof Ottensen soll an den Linien S1 und S11 am Übergang zwischen Bahrenfelder Straße und Bahrenfelder Steindamm in Höhe der Thomasstraße entstehen. Auf der Linie S1 wird es somit zwischen Altona und Bahrenfeld einen neuen Halt geben.
Der barrierefreie Hauptzugang mit Aufzug und Straßenunterführung soll unter der Eisenbahnbrücke am Bahrenfelder Steindamm errichtet werden. Zusätzlich ist eine verglaste Fußgängerbrücke mit Zuwegen zur Gaußstraße und Daimlerstraße geplant.
Der Mittelbahnsteig soll 140 Meter lang und 6,90 Meter breit werden. Über eine Länge von 28 Metern wird er überdacht. Um Platz für den Bahnsteig zu schaffen, muss das S-Bahn-Gleis in Richtung Blankenese nach Norden versetzt werden.
Baukosten belaufen sich auf rund 22,7 Millionen Euro
Die Gesamtkosten für die neue Station werden mit 22,7 Millionen veranschlagt, das ist deutlich mehr, als ursprünglich angenommen. Im Jahr 2012 hatte der Hamburger Senat noch mit 16 Millionen Euro gerechnet.
Hier unsere Pressemitteilung vom 02.07.2020 zum Thema S-Bahnstation Ottensen
Pressemitteilung zur mangelnden Barrierefreiheit der geplanten S-Bahnstation Ottensen:
„Barrierefreiheit auch 2020 noch immer ein Fremdwort ?“
Seit über 10 Jahren fordert die Hamburger Politik eine S-Bahnstation Ottensen für die Linie S1 und S11. Fast ebenso lange plant die DB an dem Projekt herum. Mehrfach wurde der Baubeginn verschoben. Fertigstellung erst 2022. Die Kosten explodierten von ursprünglich einmal 5 Mio.Euroauf nunmehr 22 Mio. Euro. Bei der DB nichts Ungewöhnliches,ein Stuttgart 21 im Kleinformat.
Jetzt liegt die Ingenieurtechnische Baubeschreibung vor. Daraus wird zweierlei deutlich:
- Die Station wird unnötig komplex und teuer, weil zwischen der neuen Station Ottensen und Bahrenfeld noch Abstellgleise für die (noch nicht ansatzweise planfestgestellte und durchfinanzierte) S4 Ost eingebaut werden müssen, die aufgrund der räumlichen Enge in dem geplanten Fern- und Regionalbahnhof Diebsteich dort keinen Platz haben.
Allerdings wird diese S4 niemals an den S-Bahn-Stationen Ottensen oder Bahrenfeld halten. - Die neue S-Bahnstation Ottensen wird nicht barrierefrei, sie ist für mobilitätseingeschränkte Reisende sogar lebensgefährlich.
Der Zugang von der westlichen Seite erfolgt über ein nicht witterungsgeschütztes Brückenbauwerk zur Überquerung der Gleise, um auf den Mittelbahnsteig zu kommen.
Am östlichenEingang von der Bahrenfelder Straße gibt es nur einen Aufzug und feste Treppen. Sollte der Aufzug ausfallen (was bei den DB-Aufzügen zu einem Drittel der Zeit der Fall ist), dann sind ankommende mobilitätseingeschränkte Passagiere auf dem Bahnsteig gefangen.
Prellbock Altona findet es einen Skandal, dass das Eisenbahnbundesamt und die Hamburger Politiksolche behindertenfeindliche Planungen im Jahr 2020 absegnen.
Das Kompetenzzentrum für eine barrierefreies Hamburg wurde in die Erörterung der Planungsunterlagen nicht einbezogen!
Gleichzeitig wird im Koalitionsvertrag (S. 125) festgestellt: „Inklusion ist Menschenrecht. Inklusion bedeutet für beide Koalitionspartner gleichberechtigte und barrierefreie Teilhabe von Menschen mit Behinderungen in allen Feldern des gesellschaftlichen Lebens. Inklusion ist ein Querschnittsthema und betrifft Menschen mit und ohne Behinderung. Die Selbstbestimmung und die Teilhabe aller Menschen sind für uns zentral. Der Landesaktionsplan zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention wird weiterhin konsequent umgesetzt und nach dem Grundsatz „Nichts über uns ohne uns“ fortgeschrieben“.
Prellbock Altona hat darum die Senatsstelle für die Gleichstellung behinderter Menschen angeschrieben, die sich der Sache annahm und ein Gespräch mit der DB AG geführt hat.
Das Gesprächsergebnis war ernüchternd: „dass die Planung aufgrund der mittlerweile vorliegenden rechtlichen Festschreibung in ihren Grundzügen nicht mehr angepasst wird.“
Übereinstimmend mit Prellbock kommt das Kompetenzzentrum für ein barrierefreies Hamburg zur Einschätzung: „dass der westliche Eingang in der Planung den Charakter eines nicht barrierefreien Hintereingangs hat, was dem Gedanken einer weitgehenden Barrierefreiheit ebenso widerspricht, wie der Bedeutung des Eingangs hinsichtlich der Wohngebäude und Infrastruktur an dieser Stelle“.
Warum schweigt die Hamburger Politik und der grüne Verkehrssenator zu diesem Skandal?
Soll verhindert werden, dass die Fehlplanung der S-Bahnstation Ottensen –eine Folge des unsinnigen Bahnhofsprojektes Diebsteich–öffentlich wird?
Oder nutzt die DB die Unkenntnis der Hamburger Verwaltung und Politik in bahntechnischen Fragen rigoros aus, um Kosten auf die Stadt abzuladen?
Dazu Michael Jung, Sprecher der Bürgerinitiative Prellbock Altona e.V.:
„Es gäbe bei Verzicht oder Verlegung der Abstellgleise für die S4, die logischerweise am Standort Diebsteich gebaut werden müssten, die Chance die S-Bahnstation Ottensen mit 2 Außenbahnsteigen zu errichten, die von beiden Seiten (Gaußstraße/Thomasstraße wie auch Bahrenfelder Straße/Bahrenfelder Steindamm)ebenerdig bzw. über Rampen ohne störanfällige Aufzüge zugänglich wären.
Die Station würde dadurch weniger als ein Viertel der heute veranschlagten 22 Mio. Euro kosten und könnte in weniger als einem Jahr den Fahrgästen zur Verfügung stehen. Noch haben die Bauarbeiten nicht begonnen, und ein Schildbürgerstreich erster Güte kann verhindert werden.
Jetzt ist der grüne Verkehrssenator gefordert, sich für eine barrierefreie S-Bahnstation Ottensen einzusetzen und weiteren Planungsmurks der DB zu verhindern.“
Kostengünstige Alternativen, die besonders im Interesse mobilitätseingeschränkter Fahrgäste liegen, müssen umgehend und konsequent umgesetzt werden.
Das gilt gleichermaßen für das Diebsteich-Projekt: Die Modernisierung des jetzigen Bahnhofs Altona statt Abriss und Neubau muss auch unter dem Aspekt des Klimawandels Vorrang haben.
Prellbock–Altona fordert daher:
Bau einer voll behindertengerechten S-Bahn-Station Ottensen
und für den Bahnhof Altona: Bahnhofsmodernisierung an Ort und Stelle:
„Unser Bahnhof Altona bleibt, wo er ist“.
Hamburg, den 02.07.2020
Prellbock Altona
info@prellbock-altona.de
www.prellbock-altona.de
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